Kamin bauen

Kamin bauen – selbst bauen oder bauen lassen?

Der gemütlichste Abend bekommt mit einem prasselnden Feuer noch eine extra Gemütlichkeit obendrauf. Kaminöfen liegen im Trend und Feuerstätten, sowohl drinnen als auch draußen, erfreuen sich großer Beliebtheit. Es gibt mittlerweile viele Kaminbausätze im Handel, um einen Kamin selbst bauen zu können. Wenn Sie einen Kamin bauen möchten, brauchen Sie nicht nur ausreichend handwerkliches Geschick, sondern müssen auch ein paar Vorgaben beachten.

Grundsätzlich gilt sowohl für private Kaminliebhaber als auch für den zuständigen Bezirksschornsteinfeger, dass die Regeln des Bundes-Immissionsschutzgesetzes BImSchV streng einzuhalten sind. Bei der Installation können sich Kaminbausätze verschiedener Hersteller unterscheiden, daher sollte auf jeden Fall bei Selbstmontage die Bauanleitung des Bausatzes gelesen werden.

Wer einen Kamin bauen möchte, kann Zeit und Geld sparen. Trotzdem sind die Installationsanleitungen und die gesetzlichen Vorgaben genau einzuhalten.

Darf man selbst einen Kamin bauen? – Bestimmungen zum Bau offener Kamine und Kachelöfen

Bevor es an die Auswahl des neuen Kaminofens geht, müssen die gesetzlichen Vorgaben und Bestimmungen aufgerufen werden. Neben dem oben erwähnten Bundes-Immissionsschutzgesetzes gilt beim Kamin bauen auf jeden Fall die jeweilige Landesbauordnung BauO zu lesen. Denn die verbietet in manchen Bundesländern, in Eigenregie den Kamin bauen zu können. In diesen Bundesländern ist es zwingend notwendig, dass der Fachmann zum Errichten von Feuerstätten hinzugezogen wird. Sie dürfen dann nicht einfach in Eigenregie den Kamin bauen.

Auf jeden Fall muss der Bezirksschornsteinfeger am Ende die Installation des neuen Kamins abnehmen. Zuletzt sind noch gültige EN- und DIN-Normen beim Kamin bauen wichtig, die bei der Auswahl des entsprechenden Materials relevant sein können. Sie stehen nicht zuletzt für Qualität und Sicherheit der Kaminbausätze und sorgen für Qualität beim Kamin bauen. Der Kamin-Selbstbau benötigt handwerkliches Geschick und das richtige Material. Die eventuellen Kosten, die anfallen, wenn man einen Kamin bauen möchte, können unterschiedlich hoch ausfallen. Das hängt einerseits von persönlichen Vorlieben beim Kamin bauen ab, andererseits von baulichen Gegebenheiten, die berücksichtigt werden müssen, und natürlich von der Ausstattung des Kaminofens.

Ein wesentlicher Punkt der Vorschriften zum Kamin bauen ist der Wandabstand. Viel zu oft werden Feuerwehren gerufen, weil es zu einem Brand kommt. Nicht selten, weil beim Kamin bauen nicht der vorgeschriebene Mindestabstand zur Wand berücksichtigt wurde. Dieser liegt laut Gesetzgeber bei mindestens 20 cm. Es gibt darüber hinaus noch den Abstand von der Kaminofentür bis zur Wand von mindestens 50 cm. Außerdem müssen brennbare Gegenstände durch nichtbrennbare Isolierungen vor Überhitzungen geschützt werden. Das müssen Sie beim Kamin bauen unbedingt einhalten.

Kamin bauen
Kamin bauen Feinstaub

Feinstaubemissionen beim Kamin bauen beachten

Das Gesetz verlangt auch, dass brennbarer Boden durch eine entsprechende Kaminofen-Bodenplatte vor Funkenflug und Brandgefahr zu schützen ist. Wird das beim Kamin bauen nicht eingehalten, kann es sein, dass der Bezirksschornsteinfeger den Kaminbau nicht abnimmt. Auch bezüglich der Feinstaubverordnung müssen DIY-Handwerker auf die seit Anfang 2010 vorgeschriebenen neuen Emissionsobergrenzen beim Kamin bauen achten. Die neuen Einschränkungen haben ältere Modelle vom Markt genommen, es kann aber hier und da passieren, dass Sie bei einem unseriösen Händler, meist aus dem Ausland, ein günstiges Modell zum Kamin bauen entdecken, dass nicht unter die neuen Normen fällt.

Die meisten modernen Kaminöfen benötigen keinen zusätzlichen Feinstaubfilter, weil sie die Normen bereits einhalten. Die Herstellerangaben oder Prüfsiegel direkt am Kaminofen geben Auskunft darüber. Bei Zweifeln vor dem Kamin bauen gibt der zuständige Schornsteinfeger ganz sicher Auskunft darüber oder kommt für eine Beratung nach Hause. Er weiß genau, welche Heizleistung der Schornstein verträgt, ob ein neuer Schornstein notwendig ist oder ob eine Sanierung eines alten Kamins sinnvoll ist.

Kamin bauen – aber welcher Kaminofen?

Im Handel finden sich verschiedene Öfen, Kamine, Einbaukamine und Kaminbausätze. Diese unterscheiden sich meist optisch und technisch, daher ist es wichtig im Vorfeld festzulegen, für welche Art man sich interessiert und ob man überhaupt wie geplant im eigenen Zuhause einen Kamin bauen kann.

Kamin bauen – Grundkachelofen: Speichert die Wärme bis zu 12 Stunden und strahlt sie als sogenannte Strahlungswärme ab. Im Feuerraum entsteht durch die Verbrennung von Rohstoffen Hitze, die über keramische Heizgaszüge durch den Ofenkörper zum Schornstein geführt wird. Moderne Heizsysteme befinden sich heutzutage in den Kachelöfen, sodass die längere Aufheizzeit und die kurzen Speicherwerte der Vergangenheit angehören. Es gibt modulare Grundöfen, sogenannten Speicherkamine, sowie Modelle im Baukastensystem.

Die verschiedenen Ausführungen sind als Komplettpaket oder mit Gestaltungsspielraum erhältlich. Beim Kamin Bausatz beispielsweise sind primär Teile für das reine Innenleben enthalten. Der Kamin-Selbstbau richtet sich dann an die Schamottsteine und die keramischen Züge sowie weitere Komponenten wie Türen, Ofenkacheln oder die Verkleidung. Die Realisierung des Projektes “Kamin bauen” erfordert aber ein hohes handwerkliches Geschick sowie ein sehr exaktes Arbeiten. Es ist zwingend notwendig, dass sich genau an die Bauanleitung gehalten wird, andernfalls wird vom Selbstbau eines Grundkachelofens abgeraten.

Kamin bauen – Warmluftkachelofen: Auch hier kann man einen Kamin bauen, denn immer mehr Bewohner freuen sich über einen hohen Anteil von Konvektionswärme. Diese dringt in tiefere Hautschichten ein, was für ein besonders wohliges Gefühl von Wärme sorgt. Ideal ist dieser Kachelofen für die Beheizung von einem oder mehreren Räumen. Das Herzstück besteht aus einem Heizeinsatz, in der Regel aus Stahl oder Grauguss gefertigt. Bei der Gestaltung gibt es ein hohes Maß an Flexibilität und die Anschaffung ist recht kostengünstig. Diese Kosten lassen sich senken, wenn Sie in Eigenregie diesen Kamin bauen wollen.

Voraussetzung für den Erfolg ist ein korrektes Konzept ohne brandschutztechnisches Risiko. Das Konzept muss die Berechnung des Schornsteins enthalten, die Feuerraum- und Zugdimensionen sowie die Ofengröße und es gilt die Einhaltung aller Brandschutzvorschriften. Im Handel finden sich unterschiedliche Kamin-Einbausätze, bei Fragen sollten Sie den Bezirksschornsteinfeger konsultieren.

Kamin bauen – Heizkamin: Moderne Heizkamine erhöhen die Energieausbeute um bis zu 75 %, indem sie Strahlungs- und Konvektionswärme abgeben. Um einen solchen Kamin bauen zu können, müssen Sie einen Bausatz wählen, der aus einem Einsatz aus Stahl oder Gusseisen inkl. Verbrennungsluftversorgung sowie Wärmetauscher besteht. Heizkamine überzeugen hauptsächlich durch ausgereifte Technik mit einer effizienten und schnellen Heizleistung mit hervorragendem Bedienkomfort.

Anders als offene Kamine gibt es einen verschließbaren Feuerraum mit einem Sichtfenster oder einer Panoramascheibe mit freiem Blick auf das Flammenspiel. Wenn Sie den Kamin bauen wollen, müssen Sie im Vorfeld entscheiden, ob auch ein wasserführender Kamineinsatz infrage kommt. Dieser trägt effizient zur Versorgung des Heizungs- und Warmwasserkreislaufes bei und lässt sich auch mit einer Solaranlage und einem Pufferspeicher kombinieren. Vorteil beim Heizkamin ist die Möglichkeit zur Weiterleitung der Wärme in Nachbarräume.

Kamin bauen – Kaminöfen: Sie sind vergleichsweise preiswert im Handel erhältlich und lassen sich auch nachträglich leicht einbauen. Solange das Feuer brennt, gibt der Kaminofen Wärme ab, je nach Brennstoff können das 1 bis 2,5 Stunden sein. Bei Briketts erhöht sich die Brennzeit auf etwa 10 Stunden. Sobald der Brennstoff verbraucht ist, ist auch die Wärme weg. Um einen Kamin bauen zu können, der für kuschelige Behaglichkeit sorgt, brauchen Sie vorkonfektionierte Kaminbausätze oder Einzelteile. Eine rauchfreie Lösung ist übrigens ein Ethanol-Kamin, der auch für Mieter geeignet ist.

Kamin bauen – Pelletöfen: Ideal zum Kamin bauen, denn diese Öfen haben längst ihren Weg vom Ökomodell zum Trend in deutschen Eigenheimen gefunden. Kein Wunder, denn sie sind überaus komfortable und effektiv, da die ca. 3 cm großen Pellets über einen hohen Heizwert verfügen. Je nach Behältergröße kann eine Befüllung für bis zu 4 Tagen reichen.

Kamin bauen – Welcher Standort ist geeignet?

Je nachdem für welchen Einbaukamin oder Kaminbausatz Sie sich entschieden haben, müssen Sie sicherstellen, dass sich der zukünftige Standort am Schornstein Ihres Hauses befindet. Falls dem nicht so ist, müssen Sie nicht nur den Kamin, sondern auch den Schornstein selbst bauen oder bauen lassen. Auch Fragen der Statik dürfen nicht außer Betracht gelassen werden, denn ein gemauerter Kamin ist schwer. Wichtige Tipps kann der Schornsteinfeger geben oder Sie sprechen direkt mit einem Statiker.

Ist ein Schornsteinzug vorhanden, dann wird die Feuerstätte üblicherweise in der Nähe platziert. Es gibt aber auch die Möglichkeit, einen Kaminofen an einer Außenwand zu platzieren. Das bedeutet, das Rauchrohr nach außen zu führen und einen Leichtbauschornstein oder einen Edelstahlschornstein an der Hausfassade zu montieren. Wenn Sie einen halbrunden Kamin bauen, dann können Sie diesen auch in einer Ecke installieren und haben einen seitlichen guten Blick auf die Flammen. Eckige Öfen sind meist teurer, hier wird optional eine Verkleidung aus Glas an den Seiten angebracht, damit man trotzdem schön ins prasselnde Feuer schauen kann. Wer einen Kamin bauen möchte, sollte sich vorher ein Budget festlegen.

Am häufigsten wird der Wohnbereich für den neuen Kamin gewählt. Grundsätzlich darf ein Kaminofen aber in jedem Raum aufgestellt werden. Sie müssen dabei aber stets die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstände einhalten.

Kamin bauen – Das sind die Mindestabstände

Wenn Sie einen eigenen Kamin bauen möchten müssen Sie dabei diverse gesetzliche Mindestabstände einhalten. Im folgenden haben wir für Sie alle relevanten Mindestabstände und gesetzliche Anforderungen aufgelistet.

  • Zwischen Rückseite des Ofens und Wand müssen mindestens 20 cm liegen.
  • Hinter dem Kamin muss eine feuerfeste Wand aus nicht brennbaren Materialien liegen.
  • Im entsprechenden Bereich um den Kamin darf nicht tapeziert werden.
  • Spezieller Hitzeschutz oder Materialien wie Stein oder Beton sind geeignet.
  • Der Untergrund muss feuerfest sein, es gibt verschiedene Bodenplatten im Handel.
  • Beachten Sie beim Kamin bauen die Abgaskapazität eines vorhandenen Schornsteins.
  • Zwischen Wand und Decke müssen Abstände zwischen 20 und 60 cm liegen.
  • Im Bereich der Ofentür sind es 80 cm Abstand zu brennbaren Materialien.

Was ist ein Einbaukamin?

Alternativ zu offenen Kaminen oder Kaminöfen können Sie beim Kamin bauen auch einen Einbaukamin wählen. Dieser ist in der Regel als Zusatzbeheizung zu verstehen und als kastenförmiger Einsatz konzipiert. Einbaukamine gibt es als optische Flammenimitate oder heizfähige Brennstoffkamine. Beide Arten sind beim Kamin bauen günstige Alternativen zu den Kaminöfen.

Elektro- und Ethanol-Einbaukamin: Sie erzeugen keine Wärme und benötigen daher keinen Gasanschluss. Das realistische Flammenbild ist je nach Hersteller sehr wirklichkeitsnah und verbraucht nur wenig Energie. Der Kamin kommt ohne Emissionen aus und unterliegt daher auch nicht den strengen Vorschriften. Der Wassernebel, der dabei entsteht, (je nach Modell) unterstützt die Luftfeuchtigkeit im Raum und sorgt für Wohlbefinden. Ethanol- oder Bioethanol-Einbaukamine verbrennen Alkohol, sie benötigen daher ausreichende Lüftung und raumabhängigen Luftaustausch, da beim Brennvorgang Sauerstoff benötigt wird. Auch diese Einbaukamine erzeugen keine relevante Wärmeleistung.

Heizender Einbaukamin: Dieser Einbaukamin ist eine geschlossene Feuerstätte aus Gusseisen oder Stahl mit mindestens einer feuerfesten Glasscheibe. Einige Modelle verfügen auch über zusätzliche Schamottsteine, berücksichtigen Sie das beim Kamin bauen. Der heizende Einbaukamin benötigt einen Anschluss zur Rauchabführung und Zugluft. In der geschlossenen Brennkammer lassen sich Holz, Kohle oder Pellets verheizen. Auch wenn es sich bei diesem Kamin um ein geschlossenes System handelt, benötigt es Beschickung und Brennstofflagerung. Der Schornsteinfeger muss den Anschluss an den Schornstein, den Betrieb und den Einbau genehmigen, wenn Sie in Eigenregie einen solchen Kamin bauen wollen.

Einbau Kamin Beispiel
Kamin bauen Abnahme vom Schornsteinfeger

Kamin selbst bauen – Abnahme

Jeder, der einen Kamin bauen möchte, muss sich mit den gesetzlichen Vorgaben und der Abnahme beschäftigten. Ein Einbaukamin oder ein Kaminbausatz ist ideal, um selbst den Kamin bauen zu können. Aber am Ende muss auch ein selbst gebauter Kamin vom Schornsteinfeger abgenommen werden. Beim Kamin bauen können einige Fehler passieren, abgesehen von der Wahl eines fehlerhaften Kaminbausatzes oder schlecht verarbeiteter Einzelteile.

Beim Kaminofen gehören neben guten handwerklichen Fähigkeiten auch Fertigkeiten zum Schweißen dazu. Das ist eine anspruchsvolle Tätigkeit, für die in der Regel eine besondere Ausbildung benötigt wird. Im ungünstigsten Fall kann es zu Bränden oder Vergiftungen kommen, wenn beim Kamin bauen nicht sorgfältig gearbeitet wurde. Das Betreiben eines Schornsteins oder Kamins ohne die notwendige Abnahme nach dem Kamin bauen zieht Strafen von bis zu 5.000 € nach sich. Außerdem wird der Schornsteinfeger zunächst die Feuerstätte stilllegen. Das würde bedeutet, die Bemühungen für das Projekte Kamin bauen, waren unter Umständen völlig umsonst.

Die Musterbauverordnung der Länder regelt in § 82, dass Feuerstätten erst in Betrieb genommen werden dürfen, wenn der Bezirksschornsteinfegermeister oder ein bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger die Abnahme bescheinigt hat. Das schließt die Tauglichkeit und die sichere Benutzbarkeit der Abgasanlage ein. Sie gilt für neue und geänderte Feuerstätten, greift also auch nach einer Schornsteinsanierung und gilt immer, wenn Sie einen Kamin bauen.

Kamin bauen – so erhalten Sie die Genehmigung

Das Projekt “Kamin bauen” ist fertig, jetzt fehlt nur noch die Abnahme und Genehmigung des Schornsteinfegers. Diesen sollten Sie jedoch schon vor dem Beginn der Arbeiten kontaktieren, denn er sagt Ihnen genau, worauf Sie beim Kamin bauen achten müssen und welche Eigenschaften der Kamin erfüllen muss. Er prüft unter Umständen den vorhandenen Schornstein und gibt Ihnen Tipps, welche Dimensionen der Ofen maximal haben darf. Seine Abgase müssen zu den Dimensionen eines vorhandenen Schornsteins passen. Beachten Sie diese Vorgaben, bevor Sie mit der Planung für das Vorhaben “Kamin bauen” beginnen.

Je nach Kamin sind die Aufstellbedingungen unterschiedlich. Genaueres dazu finden Sie zum Kamin bauen jeweils im Handbuch des Einbaukamins oder den Gesetzestexten. Auch hier kann der Schornsteinfeger behilflich sein. Denken Sie daran, dass der Betrieb einer illegalen Feuerstätte Strafen nach sich zieht und außerdem sehr gefährlich ist. Abgesehen davon, zahlt keine Versicherung für nicht abgenommene Feuerstätten im Schadensfall.

Achtung: Die Abnahme von Feuerstätten unterliegt dem Bezirksschornsteinfegermeister und darf nicht durch einen herkömmlichen Schornsteinfeger erfolgen. Dieser darf jedoch in der Regel die regelmäßigen Wartungen durchführen.

Kamin bauen genehmigt

Prüfung nach Kamin-Selbstbau – was wird geprüft?

Neben der Sicherheit spielt auch der Umweltschutz beim Kamin bauen eine wichtige Rolle, weshalb die Abnahme gesetzlich vorgeschrieben ist. Bei der Prüfung zur Abnahme wird zunächst kontrolliert, ob sowohl der Kaminofen und das vorhandene Schornsteinmodell, als auch der zu beheizende Wohnraum zusammenpassen. Denn der Brennstoff und der Wirkungsgrad des Kaminofens hängen von den bautechnischen Gegebenheiten des Wohnraums ab. Prüfen Sie diese, bevor Sie den Kamin bauen.

Neu errichtete Kaminöfen müssen mit einem Schornstein ausgestattet sein, dessen Austrittsöffnung 40 cm über den Dachfirst reicht. Das gewährleistet den Abzug der Abgase durch den Wind und verhindert, dass diese in der Luft verbleiben. Die gesundheitsgefährdenden Schadstoffe wie Feinstaub, Dioxine oder Furane dürfen nach der neuesten Verordnung nicht mehr zur Belastung für Nachbarn und Bewohner werden. Darauf müssen Sie unbedingt achten, wenn Sie einen Kamin bauen.

Geprüft wird außerdem, ob der Ofen über eine ausreichende Versorgung mit Frischluft verfügt. Diese kann entweder durch einen großen Raum erfolgen oder durch das Zuführen von Luft von außen. Die Abstände wird der Schornsteinfeger ebenfalls prüfen, dazu gehört unter anderem der Abstand vom Mauerwerk zu brennbaren Gegenständen.

Ein feuerfester Untergrund muss auch beim Kamin bauen vorhanden sein, der den Fußboden 50 cm vor der Brennraumöffnung und 30 cm an den Seiten abdeckt. Und natürlich muss der Kaminofen dicht sein. Abschließend wird geprüft, ob der Schornstein über ausreichend Zug verfügt, sodass die Abgase zuverlässig ins Freie geleitet werden. Bei luftsaugenden Anlagen prüft der Bezirksschornsteinfegermeister zusätzlich, ob Fensterkippschalter oder Luftdruckwächter vorhanden sind.

Kamin und Schornstein bauen

Schornstein und Kamin bauen – Worauf achten?

Die wichtigste Regel besagt, dass ein Schornstein im Umkreis von 15 Metern vorhandene Fenster, Türen und Lüftungsöffnungen um mindestens einen Meter überragen muss. So wird verhindert, dass die Abgase einer Feuerstätte in Wohnräume gelangen können. Außerdem muss die Schornsteinmündung den First um mindestens 40 cm überragen oder der Schornsteinkopf muss in der Waagerechten zum First gemessenen mindestens 2,30 m entfernt montiert werden. Kamin bauen ist keine leichte Sachen, denn es gilt, viele verschiedene Gesetze und Vorgaben einzuhalten.

Für den Schornstein muss eine Querschnittberechnung nach EN 13384 erfolgen. Die Schornsteinberechnung beim Kamin bauen stellt sicher, dass der Zug im Schornstein die Rauchabgase bis zur Mündung aufsteigen lässt und dafür, dass ausreichend Luft angesaugt wird für den Betrieb der Kaminöfen. Ausreichend Verbrennungsluft ist beim Kamin bauen genauso wichtig, wie der Abtransport der Abgase, denn die sorgt für eine saubere Verbrennung und geringe Schadstoffemissionen. Nicht alle Abgasanlagen sind mit allen Feuerstätten kompatibel, was in der Planung einfließen muss, wenn Sie einen Kamin bauen wollen.

Faktoren wie Geometrie, Material und bauliche Gegebenheiten beeinflussen die Funktionsfähigkeit von Abgasanlagen, das gilt auch beim Kamin bauen. Sind die Druckbedingungen im Schornstein nicht ideal, vor allem, wenn Sie den Kamin bauen und selbst für den Schornstein sorgen wollen, kann es passieren, dass es zu Kondensation und Feuchtigkeitsschäden an der Anlage kommt.

Ist der Schornstein schon vorhanden, wenn Sie den Kamin bauen wollen, kann die Querschnittberechnung nach DIN EN 13384 Alternativen aufzeigen. So hilft häufig schon die Anpassung der Schornsteinhöhe, damit der gewünschte Auftrieb vorhanden ist. Am Ende geht es immer nur darum, Druck und Temperatur in Ausgleich zu bringen.

Da die Angaben für die exakte Berechnung des Schornsteins sehr vielfältig sind und die Formel recht umfangreich, empfiehlt es sich, die Querschnittberechnung von einem Fachmann durchführen zu lassen. In der DIN-Norm ist der Rechenweg zwar explizit erklärt, es kommt aber auch auf Erfahrung an. Hier ein paar Beispiele von Angaben, die für die Berechnung beim Kamin bauen notwendig wären:

  • Nennwärmeleistung und Leistungsbereich des Heizkessels in kW
  • Abgastemperatur in °C und Abgasmassenstrom in mg/m³
  • Schornsteinunterdruck in Pa und die CO₂-Emission in %
  • Art des Schornsteins und sein Durchmesser bzw. Breite und Tiefe
  • Wirksame Höhe, Höhe über First und Höhe über Dach
  • Einmündungswinkel vom Verbindungsstück in den Schornstein
  • Anzahl der Bögen von 90° und 45°

Kamin bauen nach 01.01.2022 – was gilt?

Es gibt seit dem 01.01.2022 eine neue Verordnung für Feuerstätten, die auch zu berücksichtigen ist, wenn Sie einen Kamin bauen wollen. Die wesentlichste Änderung ist die, dass diese Regelungen für neu zu errichtende Schornsteine und Feuerstätten gilt. Also für alle Anlagen, die nach dem 01.01.2022 installiert wurden. Neue Anlagen, die vor diesem Datum in Betrieb gingen, bleiben von den neuen Angaben unberührt. Allerdings gibt es eine Ausnahme, die Vorgaben greifen auch bei wesentlich veränderten Schornsteinen ab diesem Datum.

Ausschließlich Feststoffanlagen mit Kohle, kohleartigen Brennstoffen, Holz in Form von Scheitholz, Holzpellets und Anlagen mit Hackschnitzel sind von den neuen Vorgaben direkt betroffen, wenn sie nach dem 01.01.22 neu eingebaut wurden.

Die Änderungen betreffen primär die geforderte Höhe des Schornsteins, die zu beachten ist, wenn Sie einen Kamin bauen. Es gelten folgende Höhen für den Schornstein:

Bei Dachneigungen unter 20° gelten weiterhin die alten Bestimmungen. Diese besagen, dass der First um mindestens 40 cm überragt werden muss. Bei firstfern montierten Schornsteinen gilt weiterhin ein vertikaler Abstand von der Dachfläche von mindestens 100 cm.
Für Dachneigungen über 20°gilt, dass der am First befindliche Schornstein ebenfalls eine Mindesthöhe von 40 cm über dem First erreichen muss. Die Austrittsöffnung muss bei anderen Montagearten einen horizontalen Abstand von mindestens 2,30 m zur Dachfläche aufweisen. Das bedeutet in der Praxis, dass ausdrücklich eine „firstnahe Anordnung“ des Schornsteins infrage kommt. Firstnah ist im Gesetz durch zwei Kriterien definiert:

  1. Kamin bauen – der horizontale Abstand der Austrittsöffnung des Schornsteins vom First ist kleiner als der horizontale Abstand der Austrittsöffnung von der Traufe
  2. Kamin bauen – der vertikale Abstand der Austrittsöffnung vom First ist größer als der horizontale Abstand zum First

Für DIY-Handwerker, die einen Kamin bauen, bedeutet das, dass sich der Kamin nicht mehr in jeder beliebigen Position befinden kann. Die Position des Schornsteins ist weitestgehend in Firstnähe vorgegeben und er kann dadurch nicht mehr an der gerade passenden Stelle an der Dachfläche münden. Allerdings bedeutet die Regelung auch, dass es viel weniger Beschwerden von Nachbarn geben dürfte, die sich über die Abgase beschweren.

Fragezeichen

Kamin bauen mit Bausatz – Worauf achten?

Wer einen Kamin bauen möchte, interessiert sich häufig auch für einen Kaminbausatz. Die leichte Montage ist einer der Hauptvorteile dieser Kaminart. Sie wird am häufigsten verwendet, wenn es darum geht, einen Kamin bauen zu wollen. Lediglich die Verbindung zum Schornstein muss in Einzelarbeit realisiert werden. Die Bausätze für den neuen Kamin enthalten in der Regel nicht nur den Kaminofen, sondern auch die Verkleidung.

Je nach baulichen Gegebenheiten wird der Kaminbausatz direkt in eine Wand eingebaut oder kann als belebendes Element in einer Zwischenwand, etwa einem Stilkamin-Tunnel, als Raumteiler integriert werden. Beim Kamin bauen stehen Ihnen verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Ein Kaminbausatz besteht aus einzelnen, bereits vorgefertigten Bauteilen, die im Baukastenprinzip vom Kunden zusammengestellt werden können. Das Verfahren bietet eine hohe Individualität beim Kamin bauen und ist meist schneller sowie kostengünstiger als ein gemauerter Heizkamin. Die beschichteten Verkleidungselemente sind in der Regel ebenfalls montagefertig enthalten und bestehen aus Wärmebeton, Edelstahl oder Stein.

Hochwertige Kaminbausätze mit optisch ansprechender Verkleidung sind ab ca. 1.800 € im Fachhandel erhältlich. Je nach Größe, Materialien und Ausstattung können sie aber auch bis zu 3.000 € und mehr kosten. Die meisten Modelle nutzen Holz als Brennstoffe, einige Hersteller bieten aber auch Modelle mit Kohle- oder Holzbriketts an.

Gemauerten Kamin bauen – Macht das Sinn?

Auch wenn der traditionelle gemauerte Schornstein technisch gesehen keine Zukunft mehr hat, so wird seine Optik von vielen Hausbesitzern geschätzt und geliebt. Der gemauerte Schornstein lässt sich mit einer optischen Außenverkleidung versehen, das ist ideal umzusetzen, wenn Sie einen Kamin bauen wollen. Es gibt auch einwandige Edelstahlschornsteine, die sich als Kaminbausatz ideal für die Aufrüstung eignen.

Die neueste Generation der Schornsteintechnik bringt viele vorteilhafte Aspekte beim Kamin bauen mit sich. Sie selbst entscheiden, ob Sie einen Kamin bauen wollen oder den Kaminofen vom Fachmann einbauen lassen wollen. Auf jeden Fall geht es nicht ohne den Bezirksschornsteinfegermeister für die Abnahme und die regelmäßige Wartung durch den Bezirksschornsteinfeger. Wenn Sie sich dennoch entscheiden und einen Kamin bauen möchten, dann ist gute Information im Vorfeld und eine ausführliche Planung empfehlenswert.

Schätzen Sie Ihre eigenen handwerklichen Fähigkeiten richtig ein, denn wer einen Kamin bauen möchte, benötigt mehr als geschickte Hände. Hier geht es um Genauigkeit, Sorgfalt und vor allem um die eigene Sicherheit. Ein falsch montierter Kamin ist eine echte Gefahr für Leib und Leben und noch immer passieren zu viele Brände und Unfälle in Folge falscher Arbeiten beim Kamin bauen.

Unser Tipp: Lassen Sie sich vom Fachmann/-frau eingehend beraten und entscheiden Sie nach ausgiebiger Überlegung ob Sie das DIY Projekt in die Hand nehmen oder den Kamin lieber von einem Profi einbauen lassen.

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